BIER DER WOCHE

„Bier der Woche“ KW26: Hellers Wiess


bdw_ferdi1„Bier der Woche“ KW26: Hellers Wiess
(getestet & bewertet von Ferdi)

Unser „Bier der Woche“ kommt dieses Mal aus der schönen Domstadt am Rhein: Worms? Speyer? Mainz? Nein, natürlich Köln. Dann muss es doch ein Kölsch sein, mag man glauben. Doch so einfach machen wir es uns nicht. Schon mal vom Bierstil „Wieß“ gehört? Uns hat jedenfalls „Hellers Wiess“ in dieser Woche richtig gut geschmeckt.

Erst in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends begann Hubert Heller in seinem Brauhaus mit dem Bierbrauen. Seine Tochter Anna ist mittlerweile die Leiterin der Brauerei und darf sich damit rühmen, das einzige Kölner Brauhaus zu sein, das Bier mit Biozertifikat braut.

Und Anna, gleichzeitig auch die jüngste Brauereichefin der Stadt, traut sich was: Sie schreckt nicht davor zurück, neben Kölsch auch die Bierspezialität der Nachbarstadt zu produzieren. Bei Hellers gibt es neben den Klassikern nämlich auch Altbier.

Doch was genau versteht man nun unter Wieß/Wiess? Der Name lässt es schon vermuten: Es ist ein großer Anteil an Weizenmalz enthalten. Genauso wie beim Kölsch. Und süffig ist es ebenso. Gibt es da etwa noch mehr Parallelen? Nun gut, um ehrlich zu sein, ist Wieß/Wiess nichts anderes als unfiltriertes Kölsch. Bevor es die industriellen Möglichkeiten der Filterung gab, wurde in Köln überall Wieß getrunken. Mit den Kölsch-Konvention geriet dieser Vorgänger aber schnell in Vergessenheit.

Immerhin hat Anna sich ein Herz genommen und lässt das traditionelle Kölner Bier hochleben, welches man übrigens nicht aus Kölschstangen, sondern aus pokalartigen Gläsern trinken soll. Da passt das Verkostungsglas also bestens …

Sexyness im Glas:

Erwartungsgemäß trüb, klassisch hell. Aber irgendwie nix Besonderes. Der Schaum wirkt erst stabil, fällt dann aber schnell ab. Das ist leider nur Durchschnitt.
Punkte: 6 von 10

Flasche:

Kein Rücketikett, aber das macht nichts. Die Flasche an sich an einen besonderen Charme. Es ist eine Bügelflasche mit einem langen Hals. Das Etikett sieht aus, als sei es in den 90ern entstanden. Und seitdem habe sich nichts verändert. Hübsch ist das. Retro. Und die Leute feiern ja heutzutage auch noch die Musik von Haddaway und DJ Bobo ab. So mache ich es mit dieser schmucken Flasche.
Punkte: 8,5 von 10

Geschmack:

Schöner Antrunk. Das Bier ist nur schwach karbonisiert, was die Süffigkeit fördert. Eine dezent fruchtige Note, die leicht in Richtung Beeren geht, wird durch eine erfrischende würzige ergänzt. Hinzu kommt eine angenehme Bittere, die sich wunderbar in die Komposition einfügt. Kaum Süße. Das Wiess ist ein sehr straightes Bier, das durch seinen auffallend würzigen Geschmack dennoch aneckt und deshalb keineswegs langweilig wirkt. Toll!
Punkte: 16,5 von 20

Gesamt: 31 von 40 Punkten
http://www.hellers-brauhaus.de/

Fazit:

Mit dem Wiess hat das Brauhaus Heller schon mal ein sehr starkes Bier geschaffen. Dann kann das Kölsch ja nicht viel schlechter schmecken. Jedem, der demnächst in Köln halt macht, sei ein Besuch in der Roonstraße 33 jedenfalls dringend empfohlen.
Hier (KLICK) gibts übrigens einen informativen Podcast mit Anna Heller von DRadio Wissen.

Dieser Bericht wird euch präsentiert von:
Ferdi
Ferdi
(ferdi@maennerabend.info)
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Pünktlich zur Mitte der Woche präsentieren euch die Jungs von „Männerabend – Die Serie“ regelmäßig neue Bierempfehlungen. Das „Bier der Woche“ gibt es ab sofort jeden Mittwoch auf www.maennerabend.info.