“Bier der Woche” KW12: Mikkeller Sort Gul
(getestet & bewertet von Markus)
Was soll die letzte Flasche werden, die noch in das 36er Paket von Biernavi.de passt? Das war die Frage. Meine Sortierung ist dabei immer recht gleich:
Fünf Flaschen sind Biere, die ich unbedingt trinken möchte, weil ich davon gelesen habe. Der Preis spielt dabei fast keine Rolle.
Fünf Flaschen sind Biere, die ich schon kenne und unbedingt nochmal trinken oder sie jemandem zeigen möchte.
Zwanzig Flaschen sind Biere von Brauereien, die ich bereits kenne und für gut befunden habe und deren Palette ich weiter testen möchte. Dabei achte ich darauf, dass ich möglichst nicht mehr als 2,50 € pro Flasche bezahle.
Gleiches gilt für die 5 Testsonden, die ich in neue Brauereien aussende, bei diesem Versender meist aus den Niederlanden.
Und die Nr. 36? Das ist das Bier! Lass es etwas kosten! Mir egal! Ich will mich drauf freuen. Für genau solche Biere bietet sich die Mikkeller Brauerei aus Kopenhagen an. Selten, exklusiv und lecker. Und wenn mich dann ein Black IPA dieser Brauerei anlacht, dann senkt sich der Finger auf die linke Maustaste.
Flasche:
Mikkeller-Flaschen sind Kunst! Es gibt kein rechtes Konzept, außer dass auf allen Flaschen Mikkeller steht. Diese ist fast zurückhaltend gestaltet. Gold auf ganz viel Weiß. Schaut man vorn drauf, fragt man sich noch: „Billiges Party-Funbier, oder doch was ganz Edles?“ Dreht man die Flasche, sieht man den Philosophen-Kopf, das Logo der Brauerei. Und dann fängt man an zu denken. Bin ich zu blöd, die Subtilität dieser Flasche zu erkennen? Klassisch schön ist die Flasche nicht, aber sie bewegt die Gedanken.
Wertung (Flasche): 7/10 Punkte
Eine Flasche Mikkeller aufzukorken, war für mich bisher jedes Mal etwas Besonderes. Der Halo des Genies umgibt die beiden Braubrüder aus Kopenhagen. Das sind keine Brauer, das sind Beerartists. Also bin ich nervös, als es „Plöp“ macht. Fast zitternd schütte ich ein. Jetzt bloß guten Schaum hinkriegen, Flasche und Glas drehen, ein Foto machen … Blödes Bild. Noch eins. Wieder blöd. Das eigene Bierverständnis reicht nicht mal aus, um so ein Bier zu fotografieren. Lusche! Und dann schaue ich mir das Bier an, rieche daran und werde ruhig. Ganz ruhig.
Schaum und Perligkeit:
Das Mikkeller Sort Gul ist eine Schönheit! Ganz dunkelbraun, fast schwarz und klar liegt es da im Glas mit seinem schönen Schaum, der für immer halten zu scheint. Ferdi fragt in Folge 25, was denn eine 10 für mich ist, wenn ich die nie gebe. Das Ferdi, das ist eine 10!
Wertung (Schaum und Perligkeit): 10/10 Punkte
Aber eines ist noch viel besser als die Optik bei diesem Bier, und das ist der Duft. Geruch ist ein zu profanes Wort für das, was da aus dem Glas in meine Nase spült. Pinie, Wald, dunkler Honig, Röstung, die leicht klebrige Süße von kandierten Früchten, Ananas und Aprikose, um genauer zu sein. Der Mund senkt sich an den Glasrand, zieht ein wenig Luft ein und Röstmalz ist auf der Zunge zu schmecken, obwohl die noch gänzlich trocken ist! Dieses Bier ist schon gasförmig köstlich.
Geschmack:
Ich beschreibe im Folgenden einen einzigen Schluck:
Überraschend spritziger Antrunk, lebhafte Kohlensäure. Die Augen weiten sich. So frisch? Denkste Puppe! Süße, Malz, noch mehr Malz … Schmecke ich da Brombeere? Und dann: Lakritz, Röstung. Oh Gott, was für eine Röstung! Und ganz ohne Kaffee … Bawibawiuuuuu! Ist das bitter …? Ich glaube, der Hopfen versteckt sich in der Röstung. Da muss Hopfen sein, denn das ist harzig. Die Röstung bleibt und bleibt und bleibt, und ich werde noch ruhiger als zuvor. Du kannst jetzt locker 45 Minuten über das Bier schreiben, denn solange nehme ich mir für diese 0,33 Liter.
Wertung (Geschmack): 19/20 Punkte
Gesamtwertung von Markus: 36/40 Punkte
Dieser Bericht wird euch präsentiert von:
Markus (markus@maennerabend.info)
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