„Bier der Woche“ KW13: Köstritzer Kellerbier
(getestet & bewertet von Dennis)
In dieser Kategorie wollen wir euch größtenteils zwei Arten von Bieren vorstellen: Biere, die uns wirklich gut schmecken, und Biere, die neu auf dem Markt sind. Im Idealfall fallen beide Kriterien sogar zusammen … Wollen wir mal schauen, ob das bei diesem Bier auch der Fall ist! :)
Flasche:
Die Flasche kommt im typischen Köstritzer-Design daher und macht einen schönen Eindruck. Reliefdruck am Flaschenhals und unten ist der Sockel noch mal extra etwas abgesetzt. Auch das bronzefarbene Etikett passt gut zum Thema Kellerbier, da erwarte ich einfach etwas Dunkles und „Schmutziges“. Das Rücketikett stellt kurz die Besonderheiten (unfiltrierte Abfüllung, naturbelassener Charakter, vollmundig-süffiger Geschmack und die Veredlung mit Röstmalz) dar und gibt Tipps zum Einschenken. Hier bleibt also kaum ein Wunsch offen!
Wertung (Flasche): 9/10 Punkte
Schaum und Perligkeit (Sexyness im Glas):
Hier beginnen die ersten Kritikpunkte: Bei einem unfiltrierten Bier hatte ich mir hier eigentlich ein anderes Erscheinungsbild vorgestellt, denn das ist Bier so klar, dass man bequem die Zeitung dadurch lesen könnte.
Der Schaum bildet eine feinporige Krone, die aber leider nur von kurzer Dauer ist, und von Perligkeit ist leider gar nichts zu sehen. Erste Enttäuschung setzt ein, dabei las sich das auf der Flasche doch so gut!
Wertung (Schaum und Perligkeit): 3/10 Punkte
Geschmack:
Okay, wir haben eine sehr gute und eine sehr schwache Wertung. Noch ist alles möglich, und in der Königskategorie (hier sind auch halbe Punkte erlaubt und die Skala geht bis max. 20 Punkte) sollte das Bier doch punkten können, oder?
Ich nehme den ersten Schluck und … bin wieder enttäuscht! Das Bier hat keinen wirklichen Charakter. Es hat zwar eine gewisse „Röstigkeit“ zu bieten, aber das ist dann auch schon alles. Was sich beim Schaum andeutet, setzt sich hier fort: Obwohl ich das Bier frisch eingeschenkt habe, schmeckt es schal, als hätte es schon 30 bis 40 Minuten im Glas verbracht.
Jetzt ziehe ich alle Register und nutze den letzten Joker, den ich noch habe: Ich nehme noch mal einen Schluck!
Ok, das Köstritzer Kellerbier und ich werden keine großen Freunde. Es schmeckt nicht so schlecht, dass ich es wegkippen würde, aber ein zweites davon werde ich heute sicherlich auch nicht mehr trinken. Und das scheitert nicht nur daran, dass ich gar keins mehr im Kühlschrank habe. Hier hatte ich mir deutlich mehr erhofft, schade!
Wertung (Geschmack): 11/20 Punkte
Fazit: Das Design macht einiges her und wird sicher viele Leute, so wie mich, dazu bewegen, die Flasche im Laden mal in den Einkaufswagen zu legen. „Man(n) kann ja mal proBIERen“ und das sollte man auch! Bitte nicht den Fehler machen, aus Angst vor Enttäuschungen 40 Jahre nur das gleiche Bier zu trinken.
Aber wer probiert, wer testet, der wird auch zwangsläufig mal enttäuscht. Dieses Bier war leider eine Enttäuschung …
Ganz im Gegensatz übrigens zum ebenfalls bald auf den Markt kommenden Köstritzer Pale Ale!
Unseren Testbericht inklusive Video könnt ihr euch hier ansehen:
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Gesamtwertung von Dennis: 23/40 Punkte
http://www.koestritzer.de
Dieser Bericht wird euch präsentiert von:
Dennis (dennis@maennerabend.info)
Amazon Wunschliste (KLICK)
Pünktlich zur Mitte der Woche präsentieren euch die Jungs von „Männerabend – Die Serie“ regelmäßig neue Bierempfehlungen. Das „Bier der Woche“ gibt es ab sofort jeden Mittwoch auf www.maennerabend.info.
Mit Verlaub, das Zeug ist eines der ekligsten Biere, welche ich in letzter Zeit getrunken habe. Übertrieben brotig und dazu noch muffig. Man hat das Gefühl, dass Köstritzer das Bier so designt hat, wie Hella den Gewürzketchup. Kellerbier soll nach Hefe schmecken, wie kriegen wir da den puren Hefegeschmack rein.
Moin Männer,
ich habe heute auch mal getestet. Mit Kellerbier verbinde ich eigentlich Fränkische Bierspezialitäten, deren Verbreitung in den Norden während der vergangenen Jahre zugenommen hat. Ich nehme das mit Wohlwollen zur Kenntnis und belohne das mit Kauf! Entsprechend bin ich bezüglich Kellerbier vorbelastet und habe auch eine gewissen Erwartungshaltung.
Zur Überraschung kann ich gegenteilige Erscheinungsmerkmale beim Köstritzer Kellerbier feststellen. Das Köstritzer Kellerbier ist bei mir nicht „klar“ – es ist sogar trüber als ich es je bei einem Kellerbier beobachten konnte: man kann nicht durchs Glas hindurch sehen („Weizenoptik“)! Da Ihr in Eurer Bewertung zudem auf die „Hinweise zum richtigen Einschenken“ eingeht, nehme ich an, dass Ihr der Ausführung ebenfalls gefolgt seid. Auch war der Schaum ganz ok – im Bier steckte „Leben“ – die Perligkeit war gut gegeben.
Doch ich erinnere mich auch, daß das Flensburger Kellerbier bei seinem Produktlaunch zunächst meine Erwartungen nicht ganz erfüllte. Aber die Flensburger haben das naturtrübe Bier bereits nach kurzer Zeit sehr gut in den Griff bekommen und eine willkommene Spezialität geschaffen. Geben wir den Köstritzer Brauherren also Zeit und eine zweite, dritte und vierte Chance, um Kontinuität in das Produkt zu bekommen. Schließlich will gut Ding Weil haben. Die Idee gehört auf jeden Fall belohnt – sie ist ein weiterer Versuch der Bereicherung abseits der Pils-Gesellschaft.
Grüße von der Küste
René